Frauen verdienen nicht nur weniger als Männer, sie machen auch weniger Sport. Das hat vielfältige Gründe, wie eine Studie von ASICS jetzt zeigt. Wie können wir die Gender Exercise Gap schließen und Sport für Frauen zugänglicher machen?
Na, hast du dir für dieses Jahr auch vorgenommen, wieder mehr Sport zu treiben? Am Anfang ist man noch fest entschlossen, es wirklich durchzuziehen – und dann kommt doch wieder der Alltag dazwischen. Damit bist du nicht allein. Nach den Ergebnissen einer Studie aus dem letzten Jahr sind Frauen tatsächlich deutlich weniger sportlich aktiv als Männer. Diese "Bewegungslücke" nennt man auch die Gender Exercise Gap.
Mit der Initiative "Move Her Mind", pünktlich zum Weltfrauentag, will ASICS helfen, diese Lücke zu schließen. Dafür gab der Sportartikelhersteller die größte und umfassendste Studie zum Gender Exercise Gap in Auftrag, um herauszufinden, inwiefern Bewegung Frauen gut tut und was sie daran hindert, Sport zu machen.
Bewegung macht Frauen glücklicher
Dr. Dee Dlugonski vom Sports Medicine Research Institute der University of Kentucky hat dazu zusammen mit Professor Brendon Stubbs weltweit 26 Fokusgruppen mit 187 Teilnehmer:innen befragt. An der Online-Umfrage nahmen zudem 24.772 weitere Menschen teil.
54 Prozent der befragten deutschen Frauen gaben an, dass sie unzufrieden mit ihrer sportlichen Betätigung sind. Ein Großteil davon: Berufstätige, Mütter und Hausfrauen. Dabei stellt die Studie gleichzeitig fest, dass Frauen ein glücklicheres Leben führen, je regelmäßiger sie sich bewegen. Zudem gaben die Frauen an, energiegeladener, selbstbewusster sowie weniger gestresst und weniger frustriert zu sein.
Wieso machen Frauen also weniger Sport?
Das hat vor allem praktische Gründe: Zu viele andere Verpflichtungen (77 Prozent), Zeitmangel (74 Prozent), hohe Kosten für Trainer:in oder Ausbilder:in (52 Prozent) sind die am häufigsten genannten Faktoren. Ungefähr ein Drittel der befragten deutschen Frauen gaben aber auch an, dass das Umfeld sie einschüchtert, sie sich nicht als sportlich genug empfinden, sie mangelndes Selbstvertrauen haben oder sie Angst haben, verurteilt zu werden.
Interessanterweise unterscheiden sich die Wahrnehmungen der befragten Männer von denen der Frauen. Nur 34 Prozent der weltweit befragten Männer sahen Zeitmangel als Hindernis für Frauen, Sport zu treiben, während drei Viertel (74 Prozent) der Frauen dieses Problem nannten. Stattdessen waren 58 Prozent der Männer der Meinung, dass Unsicherheit aufgrund des eigenen Körpers oder Aussehens das Hauptproblem sei. Dies weist auf eine Diskrepanz zwischen der Wahrnehmung der Männer und der Alltagsrealität der Frauen weltweit hin.
Das Ziel: Sport für Frauen zugänglicher machen
Wenn wir die Gender Exercise Gap schließen wollen, müssen wir also genau an diesen Hindernissen arbeiten. Deswegen wünschen sich die befragten Frauen der ASICS-Studie einen Wandel: damit Bewegung zugänglicher und inklusiver wird und die geschlechtsspezifischen Erwartungen der Gesellschaft infrage gestellt werden.
Die Studie zeigt dabei auch klare Motivationsfaktoren für Frauen auf: Knapp ein Drittel der befragten deutschen Frauen gaben an, dass ihre Freund:innen (28 Prozent) ein wichtiger Einfluss beim und für den Sport sind. Influencer:innen (21 Prozent) und der:die romantische Partner:in (29 Prozent) gehören ebenfalls zu den Motivationsfaktoren.
Auch ASICS trägt einen Teil dazu bei, die Gender Exercise Gap zu schließen und feiert als Reaktion der Studienergebnisse mit der Initiative "Move Her Mind" Frauen, die andere zum Sport motivieren und dabei helfen, Barrieren zu überwinden. Du bist auch eine dieser Frauen? Teile hier deine Geschichte.
Mehr Themen: